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Blogparade: Wie digital sollten Museen sein?

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Wie digital sollten Museen sein? Diese und weitere Fragen stellt die Blogparade von museum beck.stage von Dr. Thorsten Beck in den Fokus. Der nun folgende Text versteht sich als Beitrag zu dieser Blogparade:

„Anstelle einer Strategie stehen oft noch eher vage Annahmen. Aber das wird sicher nicht lange so bleiben…Diese Blogparade stellt deshalb die Frage nach Sinn und Zweck einer digitalen Agenda für Museen.“ (Dr. Thorsten Beck)


Schön. Wir denken also gemeinsam über Sinn und Zweck „digitaler Performance“ von Museen nach. Dazu möchte ich gerne 3 Überlegungen als gedankliche Basis voran stellen:

  • Basis 1: BesucherInnen haben Rechte: vgl. „Visitors Bill of Rights“
  • Basis 2: Museen haben ihre eigenen, individuellen Zukunftsvisionen, Wünsche, Vorstellungen und Ziele.
  • Basis 3: Museen haben Aufgaben zu erfüllen: vgl. Ethische Richtlinien für Museen von Icom

Was fällt hier auf? Es wird also ersichtlich dass Museen in ihrer Funktion aufgefordert und gefordert sind einen Rahmen zu schaffen, innerhalb und ausserhalb davon, BesucherInnen und ihre Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Die Ziele und Visionen der Museen müssen sich ergänzend dazu einweben. Das wird und muss offline und analog, genauso wie online und digital eingeholt und umgesetzt (werden).

Download: Ethische Richtlinien für Museen von Icom

Download: Die Grundrechte des Besuchers (The Visitor Bill of Rights)* 

Frage 1. „Welche digitalen Angebote sollte jedes Museum machen?“

  • Die Sammlung vollständig digitalisiert abrufbar zu machen.
  • Die aktuelle Ausstellung vollständig digitalisiert abrufbar zu machen.
  • Innovative digitale Kulturvermittlung: Verschiedene Formate für verschiedene Dialoggruppen, jeweils angepasst des jeweiligen sozialen Kanals, anbieten. Digitale BesucherInnen möchten aktiv in den Museumskontext einbezogen werden um zu erfahren, zu erleben und zu lernen.
  • Stets aktualisierte Website mit Möglichkeiten des downloads von Text, Bild und Videomaterial
  • Möglichkeiten Eintrittskarten digital zu erwerben
  • Dokumentation und Reflexionsraum zu den Inhalten
  • Austausch und Netzwerk mit anderen BesucherInnen

Frage 2. „Sind Museen ohne digitale Angebote heute noch wettbewerbsfähig?“

Wettbewerb und wirtschaftliche Ressourcen hin oder her. Museen können und sollten nicht nach wirtschaftlichen Kriterien, wie Wettbewerbsfähigkeit, gemessen werden. Sie müssen zwar wie ein Unternehmen geführt sein, aber sie tragen aufgrund der Tatsache, dass die meisten Museen staatlich subventioniert sind, eine große gesellschaftliche Verantwortung und sind gefordert den Bildungsauftrag einzulösen. Hier plädiere ich für Qualität anstelle von Quantität. Wobei das eine das andere nicht auszuschliessen hat.

Aus diesem Nährboden heraus, ist es natürlich unerlässlich den digitalen Raum mitzubespielen und vor allem den digitalen Raum anzubieten um „Museum“ allen Menschen zugänglich zu machen.

Frage 3. „Was macht ein überzeugendes digitales Profil aus?“

  • Eine klare digitale Strategie.
  • Eine stringente und innovative Umsetzung der digitalen Strategie.
  • Digitales Personal. Für diesen Bereich ausgebildete MitarbeiterInnen.
  • Digitale Stellen: Eigens für diesen Bereich ausgeschriebene und ausgewiesene Positionen.
  • Alle (MitarbeiterInnen des Museums und digitale BesucherInnen) ziehen am selben Strang und haben Freude daran.

Frage 4. „Wie stellst Du Dir das digitale Museum der Zukunft vor?“

Das digitalisierte Museum überwindet Barrieren und Grenzen. Es schafft Synergien und Denkraum.

Meine persönliche Wunschliste an Museen: Ich kann mich mit allen Themen zu jeder Zeit, aus jeder Örtlichkeit heraus auseinandersetzen. Es gibt keine Barrieren bezüglich Sprache und Inhalten. Ich bekomme inspirierende und innovative Begleitung zur Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen vor, während und nach meinem Museumsbesuch. Ich erhalte umfassende Informationen. Ich habe Möglichkeiten mich mit MuseumsmitarbeiterInnen und anderen BesucherInnen auszutauschen. Ich erhalte Impulse, Gedanken und Ideen.

Und wenn alle Museen den digitalen Raum bespielen: „Die digitale Museumslandschaft der Zukunft“ dann habe die Möglichkeit jedes Museum dieser Welt digital besuchen zu können. Als Museums und Kunstliebhaberin würde ich natürlich sehr gerne alle Museen dieser Welt besuchen wollen.

Das geht aber aus vielen Gründen nicht. Was aber geht –  ist sie digital zu besuchen.

Schön. Wäre das.

Liebe Museen, es gibt einiges zu tun. Let´s do it!

Bildquelle: Bojesen, Bo (1923-2006) bladtegner, Med fuld musik | Bojesen, Bo (1923-2006) bladtegner

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